Adam von Itzstein

Adam von ItzsteinAdam von Itzstein ist untrennbar mit der Entwicklung des Liberalismus verbunden. Der gebürtige Mainzer (28.09.1775) studierte in seiner Heimatstadt Jura. Nach dem Studium trat er zuerst in den Dienst der Abtei Amorbach, dann in denjenigen des Fürstentums Leiningen. Nach dessen Mediatisierung trat er erst 1819 in den badischen Staatsdienst ein. Sein politisches Denken und Handeln war durch die Französische Revolution und deren Freiheitsideen geprägt. 1819 wurde er als Hofgerichtsrat nach Mannheim versetzt. Seit seiner Wahl zum badischen Landtag des Jahres 1822 war er mit der Bewegung des badischen Liberalismus aufs engste verbunden. Der Streit um den Militäretat im Jahre 1822/23 und der Einspruch gegen ein Manifest des Großherzogs 1841/42 sind unzertrennbar mit seinem Namen verbunden.

Hallgartener Kreis
- Keimzelle der Deutschen Nationalversammlung

Von Itzsteins Begabung als Parteiführer und Organisator der Liberalen sowie der vorzügliche Hallgartener Wein und die einmalig schöne Lage seines Gutshauses in Hallgarten machten diesen Ort zum idealen Platz für gesamtdeutsche Parlamentariertreffen. So begründete er dort den "Hallgartener Kreis", der sich von 1839 bis 1847 im Gartenhäuschen des Weingutes in der heutigen Niederwaldstraße traf. Zu den liberalen Persönlichkeiten gehörten unter anderem der Publizist Robert Blum, der Arzt Dr. Johann Jacoby, die Juristen Friedrich Hecker und Heinrich v. Gagern, der Verleger Friedrich Daniel Bassermann, der Dichter des Deutschlandliedes, Hoffmann von Fallersleben, sowie der Schriftsteller, Rudolf von Gottschall. Der konspirative Kreis wird auch als eigentliche Keimzelle der Frankfurter Nationalversammlung 1848, des ersten deutschen Parlamentes, bezeichnet. Von Itzstein zog 1848 in die Frankfurter Nationalversammlung ein und folgte ein Jahr später dem Rumpfparlament nach Stuttgart bis zu dessen gewaltsamer Auflösung.

Der Freiheitskämpfer - begraben in Hallgarten

Adam von Itzstein

Aus Furcht vor einer eventuellen Inhaftierung flüchtete Adam von Itzstein in die Schweiz. Kurze Zeit später kehrte er auf sein Gut nach Hallgarten zurück. Dort konnte er der drohenden Verhaftung wegen Hochverrates entgehen und hielt sich bis 1850 in Straßburg und im Elsaß auf. Ausgeschlossen aus dem badischen Landtag .... und seiner Bürgerrechte enthoben, kehrte von Itzstein als körperlich und seelisch gebrochener Mann 75jährig in den Rheingau zurück und starb im Alter von 79 Jahren in Hallgarten, wo er auch begraben wurde. Auf der Rückseite seines Grabmales steht ein zeitgenössisches Urteil: "Müde von den Jugendkämpfen deutscher Freiheit ruhet hier ein mutig Herz". über Generationen hinweg hat die Familie von Itzstein im mittleren Rheingau gelebt. Das Weingut war im 18. Jahrhundert durch die Heirat Johannes Franziskus Itzstein, Großvater von Johann Adam, mit der Kaufmannstochter Maria Klara Hardy der Familie Itzstein zugefallen. Noch heute kann man den Familienwohnsitz in Hallgarten besichtigen.

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